Elterntipps
Im Anschluss finden Sie einige nützliche Tipps für häufig vorkommende Kinderkrankheiten und -allergien.
Auch wird aufgezeigt, wie Sie diese bekämpfen und vorbeugen können.
Im Anschluss finden Sie einige nützliche Tipps für häufig vorkommende Kinderkrankheiten und -allergien.
Auch wird aufgezeigt, wie Sie diese bekämpfen und vorbeugen können.
Der H2-Atemtest dient zur Diagnostik einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckerstoffen oder zur Aufdeckung einer bakteriellen Überbesiedlung.
Werden bestimmte Zucker (Milchzucker-Laktose, Fruchtzucker-Fruktose, Sorbitol) nur unzureichend verdaut, gelangen diese Zucker in den Enddünndarm und Dickdarm. Hier gibt es Milliarden von nützlichen Mikroorganismen, die den überflüssigen Zucker vergären. Es entstehen neben kurzkettigen Fettsäuren auch Gase (Methan, Schwefeldioxid und Wasserstoff (H2)). Mittels H2-Atemtestgerät kann man den überzähligen Wasserstoff, welcher über den Darm in die Lunge gelangt und von hier aus abgeatmet wird, messen. Die Dauer des Tests spiegelt die Zeit wieder, die die Nahrung braucht, um in den Dickdarm zu gelangen. Der Test dauert ca. 3-4 Stunden. Um ein aussagekräftiges Testergebnis erzielen zu können, muss die letzte Antibiotikatherapie mindestens 6 Wochen zurück liegen. Man darf ca. 8-12 Stunden vorher keine Nahrung oder zuckerhaltige Getränke zu sich genommen haben. Am Tag vor der Untersuchung bitten wir Sie generell, auf zuckerhaltige Lebensmittel und blähende Speisen zu verzichten. Auch ist das Zähneputzen mit Zahnpasta am Untersuchungstag zu unterlassen. Nach dem Test würden wir eine kurze Auswertung mit Ihnen durchführen.
Am Vortag mittags: kohlenhydrat- und fettarme Schonkost
Abendbrot: Butterschnitte mit grüner Gurke
Abends und morgens: keine Zähne putzen
Was ist eine Laktosemaldigestion?
Eine Laktosemaldigestion ist eine Milchzuckerunverträglichkeit, bei der ein Bestandteil der Milch, die Laktose (= Milchzucker), Unverträglichkeiten hervorruft. Sie hat nichts mit der Kuhmilchallergie zu tun.
Ganz früher in der Urzeit bekam der Mensch nur Muttermilch. Die Nutzung von Kühen und Ziegen hat es damals nicht gegeben. Der Zuckeranteil in der Milch ist die Laktose. Laktose besteht aus 2 Zuckermolekülen (Galaktose und Glukose). Erst nach Spaltung dieses Zweifachzuckers durch das Enzym Laktase kommt es zur Aufnahme der einzelnen Zuckermoleküle über die Darmschleimhaut. Nach dem Abstillen hatte das kleine Urmenschkind nie wieder Milch und folglich nie wieder Milchzucker (Laktose) erhalten. Da unsere Natur sehr schlau ist, hat sie das überflüssige Enzym Laktase abgeschalten. Mit der Einfuhr der Kuhmilch gab es eine permanente Ernährung mit Milch und somit auch Milchzucker. Die Natur hat sich verändert und bei den meisten von uns wird das Enzym Laktase nicht abgeschalten. Bei jedem 4. bis 5. Menschen in Deutschland ist dies nicht erfolgt. Diese Personen können den Zweifachzucker Laktose nicht spalten. Der Schweregrad ist individuell sehr unterschiedlich. Er hängt u.a. davon ab, ob die Laktase (= Milchzucker spaltendes Enzym) völlig fehlt oder ob noch eine Restfunktion vorhanden ist. Das Verdauungsenzym Laktase kommt in der Dünndarmschleimhaut vor. Bei der Laktosemaldigestion fehlt es bzw. es wird nach einigen Jahren „abgeschalten“. Der Milchzucker bleibt im Darm, bindet Wasser und es kommt zu Durchfällen. Zusätzlich vergären Darmbakterien den ungespaltenen Zucker, wodurch Darmgase (Blähungen) entstehen.
Die Mehrzahl der Weltbevölkerung kann Milchzucker nach der Stillzeit nicht mehr vollständig verwerten.
In asiatischen Ländern z.B. fehlt den meisten Menschen das Enzym der Milchzuckerspaltung. Daher findet man in diesen Regionen auch selten Milch oder Käseprodukte auf dem Speiseplan.
Heute gibt es in der Apotheke das Enzym Laktase. Jedoch kann man auch laktosearme bzw. –freie Produkte zu sich nehmen.
Laktosefreie Lebensmittel:
Käse und Joghurt: der Milchzucker ist meist durch die „mikrobielle Reifung“ fermentiert, so dass seltener Beschwerden auftreten.
Minus-L-Produkte: sind in fast allen Supermärkten erhältlich und gut geeignet zur Zufuhr von Calcium und Phosphat. Ob Käse und Joghurt ebenfalls laktosearm-bzw. frei sein müssen, hängt oft von der „Restfunktion“ der Laktase ab und kann variieren. Einfach ausprobieren!
Backwaren: Bäcker nach der Zutatenliste fragen, in Fertigteigmischungen oder industriell gefertigten Backwaren ist meist Laktose enthalten.
Brotaufstriche: Auf Basis von Sonnenblumenöl und –kernen sind in zahlreichen Geschmacksrichtungen Brotaufstriche erhältlich.
Laktosefreie Margarine: Rein pflanzliche Margarine eignet sich als Brotaufstrich, zum Kochen und Backen.
Süßigkeiten: Nahezu alle Süßigkeiten und Kekse aus dem Supermarkt enthalten Laktose.
Puddingpulver: Der klassische Vanillepudding ist nicht laktosefrei.
Wurstwaren: Auch bei Wurstwaren sollten Sie am besten einen Fleischer in Ihrer Nähe suchen und ihn nach den einzelnen Zutaten fragen. Dabei ist es wichtig, dass er die Produkte selbst herstellt. Ansonsten könnten versteckte Milchzucker enthalten sein.
Schokolade: Gut geeignet ist Edelbitterschokolade. Sie eignet sich gut zum Backen sowie zur Herstellung von Pralinen.
Fruktose = Fruchtzucker in allen Obstsorten und einigen Gemüsesorten
Fruktosemalabsorbtion = Fruchtzuckerunverträglichkeit
Bei der Fruktosemalabsorbtion ist der Aufnahmeprozess der Fruktose aus dem Dünndarm durch ein defektes oder unzureichendes Transportsystem gestört, so dass die Fruktose nur unvollständig aus dem Dünndarm resorbiert (aufgenommen) wird.
Nicht resorbierte Fruktose wird weiter in den Dickdarm transportiert. Dort wird der unverdaute Fruchtzucker von der Dickdarmflora vergoren, wodurch Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall entstehen können.
Bei Kindern verschwinden die Symptome der FM oftmals im Laufe der Zeit von selbst, dies liegt an der wachstumsbedingten Zunahme der Dünndarmoberfläche, wodurch beim größeren Kind Fruchtzucker in ausreichendem Maß resorbiert werden kann.
Interessanterweise wird Fruktose bei der Fruktosemalabsorbtion in Gegenwart von Glucose (Traubenzucker) schneller resorbiert, so dass die Beschwerden der Fruktosemalabsorbtion nach Saccharosegabe (normaler Haushaltszucker) nicht auftreten.
Was kann ich noch essen?
Obst, das mehr Traubenzucker als Fruchtzucker enthält (z.B. Banane, Ananas, Mandarine).
Normaler Haushaltszucker ist ohne Probleme zu genießen (Haushaltszucker ist ein Zweifachzucker, er besteht aus einem Molekül Fruchtzucker und einem Molekül Traubenzucker – da Traubenzucker die Aufnahme von Fruchtzucker erleichtert, ist Haushaltszucker normalerweise gut verträglich).
Vorsicht: bei Fertiggerichten, Kaugummi und Süßigkeiten, da diese Lebensmittel Sorbit, Mannit, Xylit, Isomalt enthalten. Diese Stoffe blockieren das Transportsystem im Darm, das bei Menschen mit FM nur noch mangelhaft funktioniert.
Tipps:
Bereiten Sie Gemüse schonend zu – dünsten und dämpfen Sie es nur kurz in wenig Flüssigkeit (da die meisten Vitamine wasserlöslich sind).
Kombinieren Sie fruktosehaltige Lebensmittel mit Glucose, z.B. verfeinern Sie Erdbeerquark mit Traubenzucker.
Geringer Fruktosegehalt:
Probieren Sie aus, wie viel Fruktose Ihr Kind verträgt, da bei jedem der Schweregrad unterschiedlich ausgeprägt ist! Ihr Kind muss nicht auf alles verzichten, nur auf das, was es nicht verträgt. Dazu empfiehlt es sich ein Nahrungsprotokoll zu führen, um rückwirkend Unverträglichkeiten zu entdecken.
Hoher Fruktosegehalt
Ungeeignet | geeignet |
Apfel, Birne, Weintrauben, Wassermelone | Banane, Mandarine, Pflaumen, Mirabellen, Grapefruit |
Möhren, Kohlrabi, Tomaten | andere Gemüsesorten z.B. Kartoffeln |
Apfelsaft, Eistee, Apfelschorle, Wellnessgetränke, gezuckerte Milchgetränke, Vitamin- und Mineralstofftabletten, Limonade, Cola, Malzbier, Fruchtsäfte generell, Fruchtriegel, Fruchtpürees | weißer Traubensaft, frisch gepresster Grapefruitsaft, Sauerkirschsaft, Zitronensaft, stilles Wasser, Milchprodukte, Tee |
Obstkonserven, Ketchup, Honig, Konfitüre, Rübenkraut, Nuss-Nougat-Creme, | |
Fruchtzucker, (Haushaltszucker), Zuckeraustauschstoffe (Sorbit, Xylit, Mannit, Maltit, Isomalt, Lactitol, Polydextrose)
Achtung: Arzneimittel und Wurstwaren |
Traubenzucker, Süßstoffe ( Saccharin, Cyclamat, Aspartam, Acesulfam K, Neohesperdin DC, Thaumatin, Sucralose |
Was ist das?
Es handelt sich um eine Nahrungsmittelallergie gegen bestimmte Eiweiße in der Kuhmilch (nicht zu verwechseln mit Laktoseintoleranz/ Laktosemaldigestion/ Milchzuckerunverträglichkeit).
Durch den Genuss von Kuhmilch oder Kuhmilchprodukten kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers: einer allergischen Reaktion, die sofort nach Verzehr oder auch nach mehr als einer Stunde auftreten kann. Die Symptome können Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschlag, Neurodermitis, Luftnot o.ä. sein.
Bei den Allergien unterscheidet man 4 Typen. Die „Typ-1-Milchallergie“ ist eine Sofortreaktion innerhalb von 24 Stunden, die meist akut verläuft. Hier besteht die Gefahr des allergischen Schockes bis hin zur Lebensgefahr. Menschen mit dieser Art der Milcheiweißallergie zeigen häufiger Probleme mit den Luftwegen (z.B. Asthma, allergischer Schnupfen) oder einen allergischen Hautausschlag. Sie ist jedoch als Milcheiweißallergie seltener vorhanden. Eine Bluttestung und / oder PRICK-Testung kann helfen, diese Reaktion nachzuweisen.
Typ 2 und 3 sieht man nie bei der Milcheiweißallergie.
Die „Typ-4-Milcheiweißallergie“ ist eher eine „schleichende Reaktion“. Symptome können erst nach einigen Tagen bis zu 4 Wochen auftreten. Aber auch Akutreaktionen werden beobachtet. Sie ist häufig bei allergischen Magen-Darm-Erkrankungen (z.B. Durchfall, Erbrechen, Mangelgedeihen) zu sehen. Eine Bluttestung und/oder PRICK-Testung zeigt meist keinen eindeutigen Befund.
Auslassversuch und erneute Provokation können bei der Diagnosesuche helfen.
Die Neurodermitis, die durch Milcheiweiß hervorgerufen sein kann, ist eine Zwischenform der allergischen Reaktion 1 und 4.
Was kann man dagegen tun?
Auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte verzichten, sowie mit Milch und Milcheiweiß hergestellte Nahrungsmittel.
Welche Nahrungsmittel sind erlaubt? | geeignet | ungeeignet |
Milch,
Milchprodukte |
Für Säuglinge die nicht gestillt werden:
Extensiv Hydrolysatnahrung (Pregormin, Alfaré, Nutramigen) Aminosäurenformula, Althera) (Neocate, Pregormin AS, Alfamino) Erst ab dem 12. Lebensmonat: Sojamilch, Sojaprodukte (Joghurt, Pudding, Sahne, Tofu), Reismilch Nur nach Rücksprache mit dem Arzt: |
Kuhmilch, Kuhmilchprodukte:
Buttermilch, Dickmilch, Sauermilch, Molke, Milchmixgetränke, Kondensmilch, Joghurt, süße und saure Sahne, Schmand, Creme fraiche, Quark, Pudding, Frischkäse, Käse (aus Kuhmilch) Milchreis, Grießbrei Sojamilch in den ersten 12 Monaten, andere Tiermilch Schaf- / Ziegenmilchprodukte Säuglingsmilchnahrung auf Kuhmilchbasis, HA-Nahrung (partielle Hydrolysatnahrungen) |
Nahrungsmittel | geeignet | ungeeignet |
Kartoffeln | Kartoffeln,
selbst zubereitete Kartoffelgerichte ohne Kuhmilch, Sahne, Butter: Bratkartoffeln, Stampfkartoffeln, Puffer, Pommes frites, Klöße |
Kartoffelfertigerzeugnisse
(Püree, Puffer,Klöße, Pommes, Kroketten) |
Fette | Speiseöle, Gänse- Schweineschmalz, Margarine / Mayonnaise
(ohne Milchpulver) |
Margarine mit Milcheiweiß,
Butter (wird oft doch vertragen), Mayonnaise (mit Milchpulver) |
Obst, Gemüse | alle Sorten | Gemüsezubereitungen:
Rahmgemüse, Spinat mit Sahne, Pfannengemüse |
Weitere ungeeignete Nahrungsmittel: Ketchup, Dressing, Tütensuppen.
Wichtige Tipps:
Zusatzliste beachten!
Folgende Begriffe weisen auf Milch, Milchbestandteile in Nahrungsmitteln hin: Milchpulver, Molke, Molkepulver, Milcheiweiß /-protein, Milchzucker / Laktose, Molkeeiweiß /-protein, Kasein, Kaseinate, Lactalbumin, Lactoglobulin, Laktokasein, Sahne, Rahm |
Worauf muss geachtet werden?
Kuhmilch ist die wichtigste Calciumquelle, deshalb müssen Personen die sich kuhmilchfrei ernähren besonders auf ihre Calciumzufuhr achten und Calcium über andere Nahrungsmittel aufnehmen. Besonders bei Kindern ist eine ausreichende Calciumversorgung sehr wichtig.
Calciumreiche Nahrungsmittel:
Wichtig !
Es ist möglich, dass Kreuzreaktionen auftreten und neben Kuhmilch auch die Milch anderer Tiere (Ziege, Schaf) sowie Rindfleisch und Soja nicht vertragen werden
Fieber ist ein Anzeichen einer Erkrankung. Der Körper versucht über Hochregulierung der Temperatur Keime abzutöten. Trotzdem kann hohes Fieber unsere Kinder sehr beeinflussen. Ab einer Temperatur von 38,5 bis 39,0 °C sollte eine Fiebersenkung erwogen werden. Bei Kindern mit Neigung zu Fieberkrämpfen sollte dies schon früher erfolgen. Symptomatisch sollte ausreichend Flüssigkeit angeboten werden. Durch Verdunstung aber auch über die Lunge geht bei Fieber mehr Flüssigkeit verloren. Dieser Verlust muss ausgeglichen werden. Gerade bei Magen-Darm-Grippe ist dies sehr wichtig.
Sonst kann man für die Fiebersenkung einen Brustwickel mit lauwarmen Tüchern für 5 Minuten nutzen. Bitte achten Sie darauf, dass dieses Tuch nicht zu kalt ist. Sonst könnte es zu unerwünschten Kreislaufreaktionen kommen. Wadenwickel sind eher ungünstig. Viele Kinder haben im Rahmen der Reaktion des Körpers (Zentralisierung) bereits kühle Hände und Füße.
Medikamentös stehen in Deutschland zahlreiche Stoffe zur Verfügung. Die beiden Hauptgruppen für Kinder sind Paracetamol und Ibuprofen. Acetylsalicylsäure (ASS bzw. Aspirin) darf im Kindesalter nicht verwendet werden.
Paracetamol (PCM) kann bei Überdosierung zu einer deutlichen Leberfunktionsstörung führen. Man sollte Paracetamol maximal alle 8 Stunden und nur bis zu 10-(15)mg/kg/Körpergewicht (bei 10 kg Körpergewicht- 125 mg PCM , bei 20 kg Körpergewicht- 250 mg PCM) geben. Bedenken Sie bitte, dass bei Saft oder Zäpfchen dennoch der gleiche Wirkstoff gegeben wird. Man sollte entweder alle 8 Stunden ein Zäpfchen oder eine entsprechende Menge Saft gegeben.
Ibuprofen (z.B. Nurofen®, Ibuflam® etc.) sollte auch nur maximal alle 8 Stunden als Zäpfchen oder als Saft in einer Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht gegeben werden. Bei Überdosierungen können hieraus Schleimhautblutungen, Nieren- und Leberfunktionsstörungen resultieren.
Beide Substanzen können kombiniert werden. So könnte maximal alle 8 Stunden Paracetamol und zeitlich versetzt maximal alle 8 Stunden Ibuprofen gegeben werden.
Bitte kontrollieren Sie bei Fieber nach 1 Stunde die Körpertemperatur. Es sollte nicht schon nach 30 bis 60 Minuten die nächste Antifiebermedikation erfolgen. Die Medikamente müssen erst einmal wirken. Auch ist in den meisten Fällen keine Temperatursenkung auf die normale Körpertemperatur (36,5 bis 37°C) zu erwarten.
Achten Sie bitte auf Alarmzeichen, wie Wesensveränderung, Nackensteifigkeit, ausgetrocknete Haut, Hautblutungen, Nierenklopfschmerz, starker Husten und Luftnot und auch andere. Hier sollten Sie sofort Kontakt zu einem Arzt aufnehmen. Sprechen Sie uns jederzeit an. Wie beraten Sie gern.
Leider können sich unserere Kinder sehr schnell mit Magen-Darm-Keimen infizieren. In den meisten Fällen handelt es sich um Viren wie Rota-, Adeno-, Astro- oder Noroviren. Hier erfolgt über Tröpfchen (Aerosole) die Ansteckung. Die Ansteckungsgefahr ist hoch!
Durch eine Impfung konnte die Anzahl der Rotaviruserkrankungen in den letzten Jahren gesenkt werden.
In den wärmeren Monaten können über Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter ebenfalls Magen-Darm-Grippen hervorgerufen werden. Die Übertragung erfolgt meist durch Lebensmittel wie Eis, ungewaschenes Gemüse, Eierspeisen etc.
Bedingt durch Durchfälle und/oder Erbrechen verlieren die Kinder viel Flüssigkeit. Der Körper „trocknet“ aus (Dehydratation). Wichtig ist hier die Behandlung dieser Flüssigkeitsverluste. Dies sollte langsam aber kontinuierlich erfolgen. Sogenannte orale Rehydratationslösungen enthalten Zucker und Elektrolyte in der richtigen Konzentration. Die Gabe von Säften, Cola, Limonaden ist eher ungünstig. Diese Flüssigkeiten entziehen dem Körper durch den hohen Zuckergehalt zusätzlich Flüssigkeiten und erzeugen zusätzliche Durchfälle.
Bitte lösen Sie einen Beutel der oralen Rehydratationslösung (z.B. Oralpädon, Elotrans) mit 200 ml Tee oder Wasser. Bitte gut verrühren. Dann sollten Sie Ihrem Kind 1-2 Teelöffel pro Minute einflößen. Man rechnet mit ca. 50 ml dieser Lösung pro 1 kg Körpergewicht in 4-6 Stunden. Jeder Durchfall oder jedes Erbrechen sollte zusätzlich mit ½ oder ¼ der 200 ml Glukose-Elektrolyt-Lösung einberechnet werden.
Manchmal helfen auch Medikamente wie Vomacur®/ Vomex®. Diese dürfen aber nur in der richtigen Dosierung als Zäpfchen rektal oder bei Säften/Tabletten über den Mund gegeben werden.
Probiotika (Perenterol®, Mutaflor®, Symbioflor® etc.) können früh angewandt auch helfen, die Dauer des Durchfalls zu verkürzen.
Alarmsignale des übermäßigen Flüssigkeitsverlustes sind trockene Haut, die stehende Hautfalte, trockene und gerötete Bindehäute, trockene Lippen, trockene Zunge, Wesensveränderungen des Kindes, die anstoßende Atmung, die eingesunkene Fontanelle. Hier sollte Ihr Kind schnellstmöglich ins Krankenhaus.
Nach erfolgreichem Wiederauffüllen der Flüssigkeit sollte Ihr Kind auch wieder essen. Prinzipiell ist alles möglich. Wir empfehlen aber eine Schonkost mit leicht verdaulichen Lebensmitteln (Zwieback, geriebener Apfel, Brühe, Toastbrot). Säfte sollte nicht unbedingt am ersten Tag gegeben werden.
Bitte beachten Sie auch die entsprechende Hygiene. Sie sollten sich sorgfältig die Hände waschen! Bitte nutzen Sie andere Handtücher für sich und Ihr Kind. Wickeltische, Toiletten und Geschirr sollten entsprechend gereinigt werden. Ihr Kind sollte möglichst zu Hause bleiben!
Kinder mit infektiösen Durchfällen/ Erbrechen sollten während der Zeit des Durchfalls/ Erbrechens keine Gemeinschaftseinrichtungen aufsuchen. Wir empfehlen erst die Gemeinschaftseinrichtungen aufzusuchen, wenn der Stuhl mindestens 2 Tage normal ist bzw. 2 Tage kein Erbrechen auftauchte. Ein ärztliches Attest ist generell nicht notwendig! Kann aber auf Verlangen gegen entsprechende Unkosten von uns ausgestellt werden. In besonderen Fällen (z.B. EHEC) entscheidet das zuständige Gesundheitsamt über den Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen.
Ein Besuch in der Kinderarztpraxis ist zu den Sprechzeiten jederzeit möglich. Wir bitten Sie nur um Information, damit auch wir entsprechende hygienische Maßnahmen einleiten können.